Arabies ganz Isi
Die denkwürdige Zusammenführung zweier Vollblutaraber mit einem gestandenen Islandpferd

Die Kandidaten:
Tengill vom Wiesenhof ist selbstbewußt, hat Führungserfahrung und überzeugt durch ruhiges, konsequentes Auftreten. Eine Führungspersönlichkeit aus dem Bilderbuch.
 Tengill

Seine (noch) Gegenspieler:  Elmi und Shaman
verunsichert
Elmi ist von Natur aus eher ranghöher als Shaman, war aber bislang rangniedriger, einfach weil er jünger war. Er hat Shaman aber  in den letzten Wochen erwartungsgemäß in der Rangordung überholt, fühlte sich dabei aber noch nicht sicher, da ihm die Erfahrung zum Führen fehlt. Shaman ist als Chef regelmäßig überfordert und am entspanntesten, wenn er einen guten Chef hat. Das sieht er natürlich anders...  

Die Konstellation:
Shaman und Elmi fühlen sich hier sehr heimisch, Tengill ist "der Neue". 

Zunächst wurde das "Reitschweindomizil" in einen Hochsicherheitstrakt verwandelt. 

Paddocktrennung

Der hintere Bereich war für Tengill. Die drei sollten sich ständig sehen können, aber noch nicht beschnuppern, um reflektorisches "vorne Aushauen" mit der Gefahr, im Zaun hängenzubleiben, zu minimieren. Auch die angrenzenden, nebeneinander liegenden Weidestücke wurden entsprechen gesichert.

Paddocktrennung
Die Konstruktion ist später auch hilfreich und schnell gemacht, wenn uns Freunde mit Pferden zur Ausrittpause  besuchen kommen...

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Nachdem dieses "von Ferne sehen" sehr schnell ohne jede Aufregung blieb und auf beiden Seiten deutlich die Neugier vorherrschte, haben wir uns an die Zusammenführung gemacht. Tengill wirkte gegenüber den Arabies plötzlich doch seehr klein...ob er sich wohl behaupten kann? Er konnte.

Zunächst haben wir nur Elmi zu ihm gelassen. Bewußt auch Elmi zu ihm und nicht umgekehrt, so konnte sich Tengill auf mittlerweile vertrauten Terrain bewegen. Tengill hat ein Meisterstück in Sachen Führungsqualität abgeliefert. Wir hatten Tengill natürlich zunächst mit Spazierengehen und führen aufgewärmt, Elmi hatte ich kurz an die Longe genommen, damit auch er entspannter war.

Erst mal hat sich Elmi wie erwartet aufgespielt, den Wilden gemacht, geschnorchelt..das ganze Programm „Wilder Chef“…und Tengill hat das mit einem freundlichen „aha“ ignoriert und in der schönsten Aufspielphase von Elmi genüsslich angefangen zu grasen. ;-) Elmi hörte völlig verdattert mit seinem Aufgespiele auf und wusste schlicht nicht mehr weiter.

Tengill ist daraufhin im Galopp durchgestartet, Elmi hinterher und hat dabei nebenbei festgestellt, dass er nun irgendwie dem Neuen folgt…“wilder Möchtegernhengst“ war vergessen, es folgte interessierte Kontaktaufnahme. Schon war das Grundsätzliche zwischen beiden geklärt. Im Spiel "Wer bewegt wen" war Tengill offensichtlich Meister - das mußte  Elmi nun einsehen.

Da nun die beiden recht friedlich waren und Tengill so souverän wirkte , haben wir es gewagt, nun auch Shaman dazuzulassen. Shaman hat leider von seinem früheren Herdenboss ein unangenehmes Verhalten übernommen gegenüber Neuen: Er war selbst damals schwer attakiert worden, so dass er zu Boden ging. Das hat er sich wohl offensichtlich gemerkt und macht jetzt gern Scheinangriffe. Anders als sein letzter Boss greift er aber nicht wirklich an -nur wenn das andere Pferd wegläuft, dann jagt er es schon mal. Hoffendlich geht alles gut...

Shamankaommt dazu

Shaman startete dann auch "voll durch und versuchte seine beliebte  Scheinattacke, auf die Tengill mit viel Selbstsicherheit,  Ruhe und Überlegenheit reagierte. Er nahm den Kopf runter und scharrte demonstrativ am Boden ("Ich könnte seehr wütend werden -überleg dir das!!") -und bewegte sich kein Stück. Bei „Wer bewegt wen“ blieb Tengill auch hier eindeutig Sieger.
Tengill scharrtTengill scharrt
Tengill scharrt und bleibt am Fleck. Die Arabies bewegen sich

Umkreisten ihn die Arabies, drehte er sich mit, so dass sie immer seine Hinterhand sahen, also auch hier keinen Raumgewinn verzeichnen konnten.  Stellenweise sah es dabei so aus, als ob er die beiden Arabies longieren würde;-)
Tengill longiertTengill longiert

Shaman reagierte schließlich genauso hilflos fragend  wie Elmi (warum rennt der denn nicht?? Die rennen doch immer???) und suchte immer wieder Unterstützung bei mir. Ok, nicht gaanz das normale Pferdeverhalten, aber wir haben ja geübt: Wenn du ein Problem hast (Festhängen am Seil beim Grasen etc) dann komm zu mir. Und nun hatte er ein massives Problem...also rannte er hin zu mir..und wieder zurück.. und wieder hin..etc pp. viele, viele Male, Kondition hat er ja....

Shaman rennt "zu Mamma" und zurück

Mamma hilf...

hinund her

Die zwei vertragen sich schon
Tengill und Elmi
während Shaman leicht verwirrt bei mir Pause macht
Pause bei Mama

um danach noch etwas zu laufen..

Laufen
in Reih und Glied

und dann leicht ratlos Ruhe zu geben
  ratlos
Die nächsten Tage liefen die Arabies wie angeschirrt nebeneinander. Keine Briefmarke hätte dazwischen gepasst. Nach drei Tagen sah es aber schon  so aus: Tengill ist entspannt allein im Stall aber auch freundlich mit Elmi.
Tengill im Stall Tengill und Elmi

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Mit Shaman hat es sich bis auch gelegendlichen Giften auch entspannt:
Friede.
..
alle drei
gift gift zum Neuen...
giften
Oha, die Hinterhand, ich wollte sowieso grad weg da...
oha

Fazit: Alles ist ohne jede Verletzung abgelaufen. Noch wird es etwas dauern, bis sich die drei zusammengerauft haben, aber der Grundstein für eine harmonische Gruppe ist gelegt.
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